Mut zum Geräte-Training – Gib Sarkopenie keine Chance

Die Wirkung und Wichtigkeit von Geräte- und Krafttraining wird generell unterschätzt. Unsere Muskulatur nimmt ab dem 30. Lebensjahr ca. um ein Prozent pro Jahr ab, wenn nicht dagegen gewirkt wird. Nachfolgender Artikel ist der Auftakt zu einer kleinen Reihe von Kraft- und Fitness-Trainingsvideos mit Heidi & Peter

Liebe Leser*innen unserer Bücher „Mut zur neuen Hüfte!!“ und/oder „Mut zum neuen Knie!“, 

wir Autoren gehen regelmäßig ins Fitness-Studio – Peter am Tegernsee, Heidi in Feldkirchen bei München. Warum, werden Sie sich fragen. Schließlich machen wir beide doch genug Sport. Peter läuft viele Kilometer wöchentlich, gibt Slow Jogging-Kurse, fährt Mountainbike. Heidi spielt mindestens zwei Mal pro Woche Golf (allerdings nur unter 30 Grad!), macht täglich Gymnastik und Übungen auf dem Bellicon-Trampolin. 

Aber das reicht leider nicht. Wie Sie vielleicht noch aus der Reha wissen, müssen wir Hüft- und Knie-Patienten dort täglich zur MTT, Medizinischen Trainingstherapie an Geräten. Damit bauen wir nach der OP unsere Muskeln wieder auf, die schon vor der OP nicht mehr richtig beansprucht worden sind. Nach drei, vier Wochen werden wir nach Hause entlassen und sollen möglichst weitertrainieren. Und wer macht das wirklich? Wenige, würden wir behaupten. Ein bisschen Physiotherapie bis die Nachwirkungen verschwunden sind, dann hat uns der Alltag wieder.

Leider werden wir aber nicht jünger – auch mit Hüft- oder Knie-TEP nicht -, dafür aber zunehmend unbeweglicher, unfitter und sturzgefährdeter. Bei Frauen (aber auch bei Männern) kommt die Gefahr der Osteoporose hinzu. Was hilft dagegen? Richtig, der Gang ins meist eher ungeliebte Fitness-Studio, um dort an Geräten Kraft und Schnellkraft zu trainieren. Klar, Yoga- und Pilates-Kurse gibt es dort auch. Alles prima, aber eben nicht ausreichend, weil da zwar viel gedehnt wird, aber kaum gekräftigt. 

Somit gilt es, den inneren Schweinehund mindestens zwei Mal pro Woche zu überwinden und den Monatsbeitrag fürs Fitness-Studio nicht ungenutzt verfallen zu lassen. Das schafft man umso besser, wenn die Umgebung stimmt, die Atmosphäre einem gefällt, die Trainer nett sind – und das Studio möglichst in der Nähe der Wohnung liegt. Sonst rafft man sich noch weniger gern auf.

Nur mit regelmäßigem Krafttraining mit Gewichten kann man der Sarkopenie vorbeugen.

E-Gym-Geräte motivieren auch bequeme Menschen

Peter, der in Rottach-Egern wohnt, hat seine Fitness-Heimat im nahen Ort Tegernsee gefunden, bei „Medius Fitness“ unter sportwissenschaftlicher Leitung von Lukas Blöchinger (Foto rechts). Heidi, die in München-Riem wohnt, trainiert bei „Vitness“ in Feldkirchen. Ihr Trainer heißt Domi (Foto links), aber auch Tanja hat sich im Partnerstudio in Poing schon um ihre Geräte-Einstellungen gekümmert. 

Am Tegernsee haben wir uns getroffen, um mit Lukas direkt an den Geräten kleine Interviews zu führen, die wir hier sukzessive vorstellen.

Ich trainiere an E-Gym-Geräten. Das ist ein Konzept, das meinem spielerischen Zugang zum Sport sehr entgegen kommt und mir auch aufgrund der zeitlichen Kürze und Bequemlichkeit sehr gefällt

Zu Heidis Training deshalb hier noch eine Info: „Ich trainiere an E-Gym-Geräten. Das ist ein Konzept, das meinem spielerischen Zugang zum Sport sehr entgegen kommt und mir auch aufgrund der zeitlichen Kürze und Bequemlichkeit sehr gefällt. Meine Daten sind in einem Fitness-Band gespeichert, so dass ich nicht immer alle Gewichte und Winkel neu einstellen muss. Vor mir ist ein Bildschirm mit einer Kurve, in der sich in einer Minute gelbe Punkte bewegen, die ich beim Training treffen soll. Ähnlich wie beim Pacman-Videospiel der Anfang 80er Jahre, falls das noch jemand kennt. Dieser Gaming-Faktor motiviert mein Hirn und zwingt mich zum gleichmäßigen Rhythmus. Wie schön, wenn hinterher auf dem Bildschirm die 100-prozentige Trefferquote erscheint plus die Kilo-Anzahl, die ich gerade bewegt habe.“

Es sind insgesamt sieben Geräte in einem Zirkel, die ich nach 10 Minuten Aufwärm-Radeln auf dem Ergometer insgesamt zwei Mal in 14 Minuten absolviere (mit jeweils einer Minute programmierter Pause zwischen den Geräten). Alle Muskelgruppen werden angesprochen – Arme, Beine, Schultern, Rücken, Rotation. Nach 40 Minuten bin ich durch. Inklusive Hin- und Rückfahrt brauche ich also eine Stunde dafür. Wunderbar!“

Peter dagegen favorisiert die klassischen Geräte, an denen mal selbst die Gewichte einstellt.

Ich zeichne das lieber alles in einer App auf, um mein Training nachverfolgen zu können.

Wo immer Sie nun motiviert sind, zu trainieren: Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei! Ihr Körper wird es Ihnen danken. Und wir können beide versprechen: Nach anfänglicher Skepsis stellt sich Freude ein über den deutlich leistungsfähigeren Körper. Probieren Sie es einfach aus. Probetrainings bieten alle Fitness-Studios an. Und auch hier gilt wie bei den Operateuren: Sie dürfen sich jederzeit eine Zweit- und Drittmeinung einholen – bis Sie Ihre Fitness-Heimat gefunden haben. 

Mit herzlichen und sportlichen Grüßen der Autoren Heidi Rauch und Peter Herrchen, Juli 2025

Nachfolgend der kleine Vorschau-Teaser. Demnächst mehr auf unserem YouTube-Kanal.

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