Liebscher & Bracht – Methoden und Behauptungen nicht evidenzbasiert
Wer nach Liebscher & Bracht im Internet recherchiert, wird wenig bis gar nichts finden, was nicht von LnB selbst verfasst wurde. Das gilt umso mehr für wissenschaftliche Betrachtungen der Behauptungen, Methoden und Heilversprechen.
Dank einer gemeinsamen Ausarbeitung von Fachärzten, Wissenschaftlern und Physiotherapeuten ist eine solche Studie jetzt veröffentlicht worden. Ein Team um die österreichischen Fachärzte Univ.-Prof Dr. Ronald Dorotka und apl. Prof. Dr. med. univ. Arnold J. Suda hat sich ausführlich mit LnB beschäftigt und ihre Arbeit unter dem etwas sperrigen Titel
„Keine Evidenz für die biomechanischen und pathophysiologischen Erklärungsmodelle muskuloskelettaler Erkrankungen nach Liebscher & Bracht“
in der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 01/2022 (Thieme) veröffentlicht.
Insgesamt wurden sieben Behauptungen von „Arthrose verursacht keinen Schmerz“ über „Bandscheiben können platzen“ bis hin zu „Knorpel regeneriert sich“ untersucht und hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Evidenz überprüft.
Eigentlich wenig verwunderlich kommen die Autoren in allen Punkten zu dem Schluss, dass die Behauptungen und Behandlungsmethoden von LnB nicht evidenzbasiert sind. Einfacher ausgedrückt: „Sie sind medizinisch nicht haltbar“ – auch wenn die Anhänger von Roland Liebscher das meist nicht hören wollen.
Den Link zur vollständigen Arbeit als PDF-Dokument gibt es hier.
Eine Web-Version hier.
Bereits 2017, wenn auch nicht als wissenschaftliche Ausarbeitung, hat sich Peter Herrchen in seinem Blog Endoprothese und Sport mit Liebscher & Bracht ausführlich auseinandergesetzt. Basis des damaligen Artikels war das Buch „Die Arthrose Lüge“.